Hoffnungen einer Wählerin

 ■ LESERBRIEFE

Lieber Norbert Meisner, ich möchte Sie heute zum Thema Hahn -Meitner-Institut ansprechen. Ich habe Sie mit meiner ersten Stimme gewählt in der Hoffnung, daß auch Sie meine Sorgen über die Gefahren des Reaktors im HMI teilen.

Die Ortsgruppe Wannsee der SPD hat sich vor den Wahlen gegen die Inbetriebnahme des Reaktors ausgesprochen. Jetzt bringt die AL diese Forderung in die Koalitionsverhandlungen ein. Ich erwarte von Ihnen als umweltpolitischen Sprecher der SPD, daß Sie diese Forderung in die Koalitionsvereinbarungen aufnehmen.

In der Anhörung über die kalte Neutronenquelle im Juni 1987 gab der Sicherheitsbeauftragte des HMI, Herr Dr. Hacke'zu, daß bei Wartungsarbeiten an der KNQ bis zu 1011 bec ( 3 Curie) an unsere Atemluft abgegeben werden (nachzulesen im Wort-Protokoll des Erörterungstermins zum Einbau und Betrieb einer kalten Neutronenquelle..., S.944; hrsg. vom Senator für Wirtschaft und Arbeit, Berlin). Genau diese Radioaktivitätsmenge, 3 Curie, ist der riesigen Atomanlage in Cattenom in ihrer endgültigen Ausbaustufe erlaubt, in einem Jahr in die Mosel abzugeben.

Damit wird verdeutlicht, in welchen unvorstellbaren Mengen Sie und ich in Berlin mit Inbetriebnahme des Reaktors und der KNQ zu leben haben würden.

Elfriede Nickel, Berlin 38