Computer-Spion bekannt

■ Bremer Informatiker: Hacker konnte dem KGB „nichts Aufregendes“ verraten / Ermittlungen 1988 eingestellt

Der „Computer-Spion“, dessen Geständnis der NDR am Donnerstag mit einer Sondersendung im Fernsehen feierte, ist im Informatik-Fachbereich der Bremer Uni kein Unbekannter. Dessen Rechner nutzte der Hannoveraner, um sich in die große weite Computerwelt der USA einzuwählen. Ein ganzes Jahr lang wurde er dabei in Zusammenarbeit zwischen Bremen und dem „Lawrence Berkeley Laboratory“ beobachtet. Nach seiner Enttarnung vor einem Jahr ermittelte auch die Bremer Staatsanwaltschaft - und stellte das Verfahren am 26. April 1988 ein (vgl. taz vom 26.4.88).

„Ich glaube nicht, daß da aufregende Geheimnisse verraten worden sind,“ meinte gestern der Bremer Informatiker Günther Feldmann, der damals dem Hacker aus Hannover auf die Spur gekommen war. Dieser Meinung muß auch Polit-Staatsanwalt von Bock und Polach gewesen sein, als er die Akten schon vor einem Jahr schloß.

Ase