Richtig ist...-betr.: "Heiße Luft im Ökobankskandal", taz vom 1.3.89

betr.: „Heiße Luft im Ökobankskandal“, taz vom 1.3.89

Es wird behauptet, „die R + V Versicherung, so die Vorwürfe vor allem der Zeitung 'Contraste‘, sei indirekt mit dem MBB -Konzern liiert“.

Diese Behauptung ist falsch. Richtig ist, daß sowohl die 'Contraste‘ als auch der Verbund der Fairsicherungsläden behaupten und auf der Veranstaltung am 25.2.89 in Frankfurt auch bewiesen haben, daß die Werbeargumente der Ökobank unwahr sind. Die Ökobank hatte behauptet, die R + V sei (global) eine Genossenschaft und würde ihr beziehungsweise das Geld ihrer Kunden nicht in Rüstungsgeschäfte und die Atomwirtschaft geben.

Es wird behauptet, „Fischen sie (die Fairsicherungsläden) nicht selbst im trüben, da ihr oberstes Geschäftsziel die Vermittlung der kostengünstigsten Versicherung an ihr Klientel ist?“.

Diese Behauptung ist falsch. Sie impliziert, daß der Verbund der Fairsicherungsläden den Anspruch auf eine höhere Moral erhebt. Richtig ist, daß die Mitgliedsbetriebe des Verbundes der Fairsicherungsläden aufgrund einer Risiko -/Bedarfsanalyse versuchen, preiswerten Versicherungsschutz anzubieten. Weder auf der Veranstaltung in Frankfurt noch anderswo ist im Gegensatz zur Ökobank behauptet worden, daß die Gelder der so vermittelten Versicherungsgesellschaften nicht in „unsaubere“ Bereiche geht. Aufgrund der Tatsache, daß die Versicherungswirtschaft nicht von der Wirtschaft überhaupt zu trennen ist, verfolgt der Verbund ein Konzept, als gesellschaftsunabhängige Versicherungsvermittler zu arbeiten.

Es wird behauptet, „da kann es schon vorkommen, daß sich die preiswerte R + V Versicherung bei bestimmten Vermittlungswünschen geradezu anbietet“.

Das ist falsch. Sowohl die Ökobank als auch der Verbund der Fairsicherungsläden haben festgestellt, daß das Angebot der R + V nicht zu den preiswerten gehört. Aus diesem Grunde hat bisher die R + V Versicherung innerhalb des Verbundes keine große Rolle gespielt.

Es wird behauptet, daß Grund der Versicherungsvermittlung für die Ökobank war, „weil die werte Kundschaft der Ökobank Geld- und Versicherungsgeschäfte an einem Ort abwickeln wollte“. Das ist falsch. Der Verbund der Fairsicherungsläden hat anhand vorliegender Unterlagen nachgewiesen, daß Ursache der Überlegungen die Finanzierung der Regionalbüros der Ökobank war und nicht die Kundennachfrage.

Es wird behauptet, „daß der Ärger über die R + V-Liaison der Ökobank nicht nur aus hehren moralischen Motiven übergeschwappt war, sondern sein tristes Leben aus der roten Wut des verschmähten Liebhabers 'Fairsicherungen‘ heraus fristete“.

Diese Behauptung ist falsch. Richtig ist, daß zu keinem Zeitpunkt der Verbund der Fairsicherungsläden dem Grund nach die Vermittlung von Versicherungen seitens der Ökobank angegriffen hat. Er hat die Art und Weise der Vermittlung von R + V Versicherungen kritisiert und vor allem die moralische Ebene, mit welcher die Ökobank ihr Klientel angeht. Darüber hinaus war im September 1987 sogar eine Zusammenarbeit zwischen Ökobank und Verbund geplant, wobei der Verbund in der Anfangsphase einen Provisionsverzicht zugunsten der Ökobank angeboten hatte. Diese Kooperation war zum Scheitern verurteilt, weil zu diesem Zeitpunkt bereits eine ausschließliche Zusammenarbeit der Ökobank mit der R + V vereinbart war.

Abschließend möchten wir anmerken, daß der erschienene Artikel zum größten Teil den Verlauf der Veranstaltung nicht wiedergibt. Darüber hinaus dürfte er dem erreichten Klima zwischen der Ökobank und dem Verbund der Fairsicherungsläden wenig dienlich gewesen sein.

Sekretariat des Verbundes der Fairsicherungsläden