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„Zusammenlegung sofort“

■ Farbbeutel und Eier gegen das Haus des nordrhein-westfälischen Justizministers Krumsiek

Düsseldorf (taz) - Das Wuppertaler Privathaus des nordrhein -westfälischen Justizministers Krumsiek haben Unbekannte am Montag gegen 17 Uhr mit Farbbeuteln und Eiern beworfen. Auf das Garagentor sprühten die laut Polizei mit Sturmhauben vermummten, schwarzgekleideten Personen die Parole: „Zusammenlegung sofort“. Nach etwa fünf Minuten seien sie unerkannt in einem nahegelegenen Waldstück verschwunden. Neben Sprühdosen und Farbbeuteln hinterließen die 15 bis 20 Personen, die die Polizei als „Sympathisanten der RAF“ bezeichnete, ein Transparent mit der Aufschrift: „Isolationshaft ist Folter - Isolationshaft ist Mord Zusammenlegung sofort“. Im Haus befand sich zum Zeitpunkt des Farbanschlags offenbar niemand. Justizminister Krumsiek hatte in der letzten Woche erklärt, er sei zu Gesprächen mit den Hungerstreikenden bereit, hatte die Forderung nach Zusammenlegung aber rundweg abgelehnt.

Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft ermittelt laut Pressesprecher Rosenbaum wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs. Da ein „ausdrücklicher Bezug auf die RAF“ fehle, lägen die Voraussetzungen für ein Ermittlungsverfahren wegen Unterstützung oder Werbung für „eine terroristische Vereinigung“ nicht vor, sagte er.

J.S.

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