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K O M M E N T A R Palast-Revolution

■ Bremer DKP organisisiert einen überfälligen Aufstand

Vom Traum jedes Kommunisten, die große Revolution zu organisieren, hat sich auch Bremens letzte kommunistische Partei offiziell längst verabschiedet. Was die Bremer DKP derzeit bewerkstelligt, kommt einer kleinen Revolution aber geradewegs gleich. Seitdem - dank dem Genossen Gorbatschow „Moskau-Treue“ als Schimpfwort ohnehin nicht mehr zu gebrauchen ist, löst sich die DKP mit Riesenschritten aus dem lange genug ebenso begründeten Klischee ihrer „SED -Hörigkeit“.

Der Prozeß, in dem die verhockt-autoritären Prinzipien des „demokratischen Zentralismus“ jetzt über Bord geworfen werden, ist die für Beteiligten nicht nur schmerzlich, er ist auch mutig: Das Ende ihrer SED-Unterwerfung könnte die DKP weit mehr kosten als ein Riesenloch in der Parteikasse: ihre Existenz als Partei. Beides könnte der übrigen Linken relativ egal sein. Allerdings: Ein paar neue zivilcouragierte, kritische und nachdenkliche Gesichter könnte auch sie durchaus gebrauchen - unabhängig davon, ob mit neuen Mitgliedsausweisen oder als wieder ernst zu nehmende Kritikerinnen. Bei ihrem provokanten Besuch der SED -Obergurus von einst haben die Bremer DKPlerInnen gleich alle drei Eigenschaften auf einmal bewiesen. Klaus Schloesse

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