Sonderfall NRW?

■ Infratest: In NRW nur 2 Prozent „Republikaner“

Düsseldorf (taz) - Knapp 14 Tage ist es her, da schreckte das Forsa-Institut die schläfrige Politszene in Nordrhein -Westfalen mit einer Landtagswahlprognose auf, die es in sich hatte: Neben katastrophalen 28 Prozent für die CDU sorgten die für die „Republikaner“ prognostizierten 7 Prozent - SPD 53 und Grüne 7 - für ungläubiges Staunen. Bis dato dominierte die Einschätzung von Klaus Liepelt, Chef des Infas-Instituts, der der NRW-Bevölkerung eine größere Resistenz gegenüber den Rechtsradikalen attestiert hatte. Liepelt wörtlich: „Daß es in NRW 7 Prozent für die Republikaner gibt, halte ich für ausgeschlossen.“ Nach dem Forsa-Hammer hat jetzt Infratest Liepelts These erneut gestützt. Die sogenannte „Sonntagsfrage“ erbrachte für die „Republikaner“ bundesweit eine Zustimmung von 6 Prozent. In NRW wollten danach aber lediglich 2 Prozent die Rechtsradikalen wählen. Von der taz befragt, verteidigte Manfred Güllner von Forsa seine Analyse: „Mir graust auch vor meinen Zahlen, aber ich fürchte, daß ich recht habe.“ In Feinanalysen aus Dortmund und ländlichen Kreisen fand Güllner seine Zahlen bestätigt. Den großen Parteien empfahl Güllner, sich „nicht in die Tasche zu lügen, denn das Problem ist da“.

Walter Jakobs