K O M M E N T A R Pflichtübung

■ SPD brachte Ausländerfreundlichkeiten zu Papier

Die SPD-Fraktion hat einen Antrag gegen Neofaschismus und Fremdenfeindlichkeit formuliert. Er liest sich gut und gibt nichts her. Denn die Appelle, die er formuliert, verpuffen. So wird einerseits verstärkte antifaschistische Aufklärung unter Jugendlichen gefordert. Gleichzeitig steht die Schließung diverser Freizeitheime an.

So wird die Wohnungsfrage als ein brennendes Problem angesehen, mitverantwortlich für den Fremdenhaß. Im Antrag wird begrüßt, daß der Senat Anstrengungen unternimmt, „den Wohnungsmarkt durch zusätzliche Mittel aus einem Nachtragshaushalt zu verbessern“. Aber die Summe, die zur Verfügung gestellt wird, beläuft sich auf bedeutungslose 1,5 Millionen.

Auch die Bürgerschaftsdebatte zum Rechtsradikalismus, auf der dieser Antrag diskutiert werden soll, steht unter einem unglücklichen Stern. Es wäre durchaus möglich gewesen, mit dem neuen Beirätegesetz ein deutliches Zeichen zu setzen. Es wäre möglich gewesen, endlich das lokale Wahlrecht für Ausländer festzuschreiben. Aber die Verabschiedung wird sich noch bis zur Sommerpause der Bürgerschaft hinziehen. Frank Wendler-Griese

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