Generalstreik in Chile gescheitert

■ Zwei Tote und 140 Festnahmen / Offiziere drohen mit Putsch, falls Linke bei den Kommunalwahlen siegen

Santiago (afp/taz)- Zwei Chilenen sind am Dienstag abend in Santiago von der Polizei erschossen worden. Offiziellen Angaben zufolge waren die beiden Männer bewaffnet und starben bei einem Feuergefecht während eines von Untergrundgruppen provozierten Stromausfalls. Am Nachmittag hatte die Polizei mit Wasserwerfern, Tränengas und Knüppeln eine Demonstration im Rahmen eines 24stündigen Generalstreiks aufgelöst. Rund 140 Personen wurden festgenommen. Mit dem Generalstreik, der nur schwach befolgt wurde, versuchte die Gewerkschaftszentrale CUT die Freilassung von zwei Führungskadern durchzusetzen, die im vergangenen Jahr in die Provinz verbannt worden waren.

In einem „offenen Brief“ drohte am Dienstag eine Gruppe von niederrangigen Offizieren mit einem Putsch, falls bei den für kommenden Dezember angesetzten Wahlen die Linke siege. Die Armeespitze distanzierte sich vom Manifest der Offiziere, würdigte es jedoch als Ausdruck der Loyalität zu Pinochet.

thos