Exxon treibt weiter sein Unwesen Bush will noch mehr Öl fördern

Seattle/Austin (afp) - Erneut wäre es wegen eines Tankers des amerikanischen Ölkonzerns Exxon beinahe zu einer Ölkatastrophe gekommen. Nach Angaben eines Vertreters der Küstenwache, Billeaudeaux trieb der 270 Meter lange Tanker „Exxon Philadelphia“ wegen eines Maschinenschadens sieben Stunden lang manövrierunfähig vor der Küste des US -Bundesstaats Washington im Pazifik, bevor er abgeschleppt wurde. Zum Glück gibt es laut Billeaudeaux in dem Pazifikabschnitt keine Riffe. Zudem sei das Meer während des Zwischenfalls ruhig gewesen. An Bord der „Exxon Philadelphia“ lagerten 533.000 Barrel Rohöl. Nach ersten Erkenntnissen war ein schadhaftes Kesselrohr Ursache für den Maschinenausfall. Vor vier Wochen war der Tanker „Exxon Valdez“ vor der Südküste Alaskas auf ein Riff aufgelaufen und hatte eine Ölkatastrophe ausgelöst, deren Folgen für Natur und Mensch noch unabsehbar sind.

Dennoch kommt eine Verlangsamung der Ölförderung für die USA nicht in Frage, versicherte US-Präsident George Bush am Mittwoch vor dem Kongreß des Öl-Staates Texas in Austin. „Das würde uns nur abhängiger von ausländischem Öl machen“, meinte Bush. Seinen Angaben zufolge importieren die USA fast 50 Prozent ihres Öls. Dies sei für die „nationale Sicherheit“ nicht gut. Um ihre Abhängigkeit zu verringern, müßten die USA zudem wieder anfangen, neue Bohrlöcher zu erschließen. „Wir müssen und wir werden eine starke nationale Energieindustrie behalten“, betonte Bush. Zuguterletzt zeigte Bush sich „besorgt“ über die Folgen des Ölteppichs für die Umwelt in Alaska. Die Regierung habe begonnen, die Notmaßnahmenpläne zur Bekämpfung solcher Zwischenfälle zu überprüfen, sagte er. Bush erinnerte daran, daß er Kredite vorgeschlagen habe, um die Ölförderung in den USA verstärkt anzuregen. Er appellierte auch an den Kongreß, die Preise für Erdgas freizugeben, um die Produktion anzukurbeln. Texas, wo Bush früher selber in der Ölbranche tätig war, ist ein wichtiger Erdgasproduzent.