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Litfaß-Kunstbiennale u.a.

Auf der 1. Internationalen Litfaß-Kunstbiennale in München versuchen sich 50 Künstler aus 29 Ländern an dem runden Medium. Herausgekommen ist eine Vielfalt von Lösungen: Rein dekorative Plakate, politische Darstellungen oder spielerische Designformen nutzen die Möglichkeiten der 134 Jahre alten Zierde des Straßenrands. Die Plakatkunst ist bis zum 22. Juni an 50 Münchner Litfaßsäulen zu bewundern. Die gelungensten Plakate werden mit Geldprämien zwischen 5.000 und 7.500 Mark belohnt. Ein Preis wird von Passanten bestimmt. Vielfältig sind die Plakatmotive: Da probiert ein Mann in Hosenträgern vergeblich, den Umfang einer Litfaßsäule auszumessen (Roy Carruthers, USA), ein offener Mund läuft rings um den Plakatzylinder (Georges Calame, Schweiz) oder „ein künstlerischer Genius“ fällt in dicken Pinselstrichen vom Kopf der Säule in Richtung Straßendreck (Günther Uecker, Bundesrepublik). Anspielend auf den Abtreibungsprozeß in Memmingen gestaltete Klaus Staeck ein Plakat mit der Unterschrift „108 km bis Memmingen“.

Die Kriminal-Autoren Hansjörg Martin und Bernhard Schlink sind am Wochenende in Berlin mit den Preisen des „Criminale“ -Treffens ausgezeichnet worden. Hansjörg Martin („Kein Schnaps für Tamara“, „Einer fehlt beim Kurkonzert“) erhielt den undotierten Preis für sein „kriminalistisches Lebenswerk“. Er sei ein Autor, der „das Tor aufgestoßen hat für den neuen Kriminalroman“, hieß es in der Würdigung. Für „Die gordische Schleife“ als bester Krimi des Jahres wurde Bernhard Schlink geehrt. Diese Auszeichnung ist zusätzlich mit 10.000 Mark dotiert.

Mit einem begeistert aufgenommenen Konzertabend sind am Sonntag die ersten Richard-Strauss-Tage in Garmisch -Partenkirchen erfolgreich beendet worden. Unter der Leitung von Georges Pretre spielten die Bamberger Symphoniker „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ und „Eine Alpensinfonie“. Dazu sang die englische Sopranistin Margaret Price die „Vier letzten Lieder“ - ein Spätwerk Richard Strauss‘, das erst 1950, neun Monate nach seinem Tod, uraufgeführt wurde. In dem für mehr als eine halbe Million Mark zum „Konzertsaal“ umgebauten Olympia-Eisstadion erlebten rund 3.500 Besucher einen die Festtage krönenden Abschluß.

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