Go down Moses ...

■ Die Simple Minds in Oldenburg: Lärm und Pathos

Da war doch dieser Jim „Moses“ Kerr, der prophetisch seine Hände in den Himmel hob und auf ein Zeichen wartete. Und die Tausenden folgten ihm, auf daß er sie durch die Wüste führe. Und Jim „Moses“ Kerr rief der Menge zu: „I want to see your hands!“, und eine Finsternis überwältigte mein Haupt, sodaß ich fortan blind war.

Und Jim Moses Kerr rief allen Geknechteten zu, daß er ihnen den Weg zeigen werde. Doch als ich so dastand im finsteren Tal und seine leuchtende Aura nicht mehr sah, bemerkte ich, daß er mich langweilte. Er langweilte

mich mit all dem Pathos und dem Lärm, den er produzierte. Meine Beine wurden immer schwerer, meine Augen immer kleiner. Eine Müdigkeit legte sich auf mich wie ein schweres Federbett. Es mußten Stunden vergangen sein, als ich erwachte. Ich war allein in der großen Halle, alle anderen waren fort.

Nur Jim „Moses“ Kerr

stand immer noch da,

hob verzweifelt seine Hände

in den Himmel und

wartete auf

Zeichen.

Iko Andra