11.000 AKW-Einsprüche

■ Massenprotest gegen AKW Mülheim-Kärlich

Mainz (taz) - Gegen die Neuauflage des Genehmigungsverfahrens für das Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich sind bisher 11.000 Einwendungen eingegangen. Am 3.Juli sollen die von den Bürgerinitiativen gesammelten Einwendungen dem Umweltministerium von Rheinland-Pfalz übergeben werden. Allerdings scheint jetzt schon klar zu sein, daß die Landesregierung sich weigert, die Einwendungspakete entgegen zu nehmen. Das Umweltministerium verweist auf den Pförtner.

Uschi Weippert, Sprecherin der „Bürgerinitiative um das AKW Mülheim-Kärlich“, rief jetzt nochmals dazu auf, gegen die Wiedererteilung der Betriebsgenehmigung Einspruch zu erheben. Das AKW war am 9.September als erste Atomanlage der Bundesrepublik von einem bundesdeutschen Gericht stillgelegt worden. Das Bundesverwaltungsgericht in Berlin hatte schwerwiegende Verfahrensmängel bei der Genehmigung und unzulässige Mauscheleien zwischen Genehmigungsbehörde und der Betreiberfirma Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG (RWE) festgestellt. Seitdem ist das AKW stillgelegt, bis die Genehmigung neu erteilt wird. Dies wollen RWE und Ministerium auf schnellstem Wege wieder erreichen. Jeder Stillegungstag bedeute nach Angaben des RWE einen Betriebsverlust von 500.000 Mark.