Koevoet-Mitglieder töten Namibier

Windhuk (afp/taz) - Ein wochenlanger Streik namibischer SchülerInnen, Berichte ängstlicher Namibia-HeimkehrerInnen und wiederholte Proteste von UNO und lutherischer Landeskirche haben bisher nichts bewirkt: Mitglieder der berüchtigten südafrikanischen Koevoet-Einheiten („Brecheisen“) treiben weiter im Norden Namibias ihr Unwesen. Jüngste Opfer: zwei schwarze Besitzer eines kleinen Ladens in Oshakati nahe der Grenze zu Angola, die erschossen wurden, wie die UNO bekanntgab. Seit Monaten weigert sich Südafrika, im Rahmen des Friedensprozesses in Namibia die paramilitärischen Koevoet-Einheiten aufzulösen. Statt dessen wurden sie in die „südwestafrikanische Polizei“ eingegliedert. Erst kürzlich hatte UNO-Generalsekretär de Cuellar, der am 16.7. nach Namibia reisen wird, die Auflösung der Koevoet gefordert, um „freie und gerechte Wahlen in Namibia“ zu gewährleisten. Kirchenkreise forderten mehrmals die Öffentlichkeit auf, Druck auf Südafrika auszuüben, um die brutale Einschüchterungspraxis der mit Panzernfahrzeugen patrouillierenden „Brecheisen“ zu stoppen, die Ernten und Kraals zerstörten. Schon am 9. Juni hatte der UNO-Beauftragte in Namibia, Martti Ahtisaari, in einem Brief an Südafrikas Stellvertreter Louis Pienaar die Auflösung der von vielen als „Todesschwadronen“ bezeichneten Truppen gefordert.

AS