K O M M E N T A R Das Stadtfest am Fluß

■ Chance für Breminale, draußen aber nicht umsonst

Statt des Fressens und Saufens die Breminale zum Stadtfest auf dem Marktplatz zu machen, hat die taz schon lange vorgeschlagen. Jetzt stellt sich heraus: Das Stadtfest findet schon auf den Weserwiesen statt. Zeit für die Breminale, den Windeln zu entsteigen, finanziell, organisatorisch, konzeptionell.

Finanziell und organisatorisch: Für ein städtisches Kulturfest sind 120.000 Lottogeld und ABM-OrganisatorInnen, die grade mal drei Monate Planungszeit haben, ein schlechter Witz. Ohne ein paar Hundertausender mehr und kompetente Leute, die ihre Verträge ein Jahr vorher haben, sind die programmatische Stoppelei und das Wir-nehmen-was-wir-jetzt -noch-kriegen-können, zwangsläufig. Und: künftige VeranstalterInnen müssen überlegen wieweit das Konzept überholt ist, in erster Linie Bremer Produktionen zu zeigen. Abgesehen von Ausnahmen, die wichtigste der Blaumeier-Traum, hat sich gezeigt: ein Viel-Einerlei heimischer Kleinkünste, zum 101. mal auf der Breminale gezeigt, ist nicht einmal für die Szene spannend, geschweige denn für die vielen weniger Kulturbeflissenen, die das Stadtfest anzieht und für die es Einstieg sein könnte. Eine Chance, nicht gratis.

Uta Stolle