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Gale für neue Strahlengrenzwerte

Paris (afp) - Als „viel zu hoch“ hat der amerikanische Strahlungsexperte Robert Gale die Höchstwerte für radioaktive Strahlung bezeichnet. In einem Interview forderte der bekannte Wissenschaftler jetzt eine deutliche Senkung der Verstrahlungsgrenzen. Sie beruhten auf längst überholten Schätzungen, die nach den Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki vor mehr als 40 Jahren gemacht worden seien. „Ein Fehler durch zu große Vorsicht ist besser als durch zu großen Optimismus“, betonte der Arzt, der nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl als erster ausländischer Mediziner den Strahlenopfern zu Hilfe kam und seither wiederholt in die Sowjetunion gereist ist.

Von den Folgen des radioaktiven Fall-out der Tschernobyl -Katastrophe ist laut Gale die gesamte nördliche Hemisphäre betroffen, über die die radioaktive Wolke hinweggezogen sei, rund zwei Milliarden Menschen. Das Risiko, an den Folgen der Verstrahlung zu erkranken, sei für die weitaus meisten zwar sehr gering, aber existent. Die Zahl der unmittelbar von dem Niederschlag Kontaminierten, die in der Umgebung des havarierten Reaktors lebten, sei doppelt so hoch wie zunächst angenommen, nämlich nicht 135.000, sondern „mindestens 250.000 Menschen“, die in der Sowjetrepublik Weißrußland ansässig sind und die als erste von der radioaktiven Wolke erfaßt wurden. Sie müßten ihr Leben lang unter medizinischer Beobachtung bleiben.

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