Trauer um chinesische Studenten

Darmstadt (taz) - Mit einer Trauerfeier gedachten am Sonntag mittag 200 Menschen auf dem Darmstädter Luisenplatz den bei der Niederschlagung der Demokratiebewegung in China ermordeten StudentInnen. An der Trauerfeier nach chinesischer Tradition - eine erste Trauerfeier fand vor sieben mal sieben Tagen in Frankfurt statt, mit dem gestrigen Totengedenken können nach chinesischem Glauben die Seelen der Getöteten jetzt ihre Ruhe finden - nahmen chinesische und bundesdeutsche StudentInnen teil. Nach dem vom Verein der chinesischen Wissenschaftler und Studenten veranstalteten Gedenken zogen die KommilitonInnen mit einem Schweigemarsch durch die Darmstädter Innenstadt. Sie trugen Trauerkränze und schwarze Transparente, Tücher und Trauerschleifen.

In seiner Trauerrede hatte der Kanzler der Technischen Hochschule (TH) Darmstadt, Hans Seidler, zuvor versichert, daß die TH zusammen mit der Stadt und den Behörden in Land und Bund die hier studierenden StudentInnen finanziell unterstützen und sie vor Verfolgung schützen werden. Die Beziehungen der TH zu Universitäten in China könnten nicht mehr so sein wie vor dem Massaker, das die Volksrepublik China in ihrer Entwicklung weit zurückgeworfen habe. Viele Professoren würden eine im Herbst geplante Reise nach China absagen. An der TH Darmstadt studieren die meisten Chinesen in der BRD.

Rainer Kreuzer