Glascontainers Geburtstag

■ 70.000 Altglassammelstellen in der BRD / Vor 15 Jahren wurde der erste aufgestellt

Der Altglas-Container feiert Geburtstag. In der niedersächsischen Stadt Nienburg wurden vor 15 Jahren einige muldenförmige Schrottcontainer vor Supermärkten aufgestellt. „Ein System gab es damals noch nicht“, erzählt Erich Richarz von der Nienburger Glasfabrik.

Heute stehen rund 70.000 eigens zu ihrem Bestimmungszweck angefertigte Altglas-Container in fast jedem Stadtteil und in jedem größeren Dorf der Bundesrepublik. Rund 97 Prozent der Bevölkerung sind nach Untersuchungen der Glasindustrie mit den überwiegend grünen Kuppeln aus Hartfaser oder Tonnen aus Metall versorgt. Wanderten 1974 erst 6,5 Prozent des produzierten Glases zurück in die Schmelzwannen, so bestand im vergangenen Jahr bereits jeder zweite verkaufte Glasbehälter aus Altglas.

Die Scherben bringen eine kräftige Ersparnis an Öl, Strom oder Gas bei der energieintensiven Glasproduktion. Recycling -Pionier Richarz nennt dafür eine Faustregel: „Zehn Prozent Altglas in der 1.300 bis 1.600 Grad heißen Schmelzwanne machen zwei Prozent weniger Energieverbrauch.“ Gleichzeitg entlastet das Recycling die überquellenden Müllkippen, um rund 1,3 Millionen Tonnen wiederverwertetes Glas im vergangenen Jahr - überwiegend in Containern gesammelt.

Jörg Fischer, dpa, Foto: Katja Heddinga