Die Ereignisse in Kambodscha seit 1970

18. März 1970: Norodom Sihanouk wird durch einen Putsch der Rechten unter Lon Nol abgesetzt, nachdem er Nordvietnam und den südvietnamesischen Rebellen die Einrichtung von Militärstützpunkten in Kambodscha erlaubt und damit gegen die im Genfer Abkommen von 1954 festgelegte Neutralität des Landes verstoßen hat.

30. April 1970: Militärische Intervention Südvietnams und der USA in Kambodscha.

4. Mai 1970: Sihanouk bildet in Peking eine Exilregierung („Königliche Regierung der nationalen Einheit Kamputscheas“).

15. August 1973: Die USA stellen ihre Bombardements zur Unterstützung des Lon-Nol-Regimes in Phnom Penh offiziell ein.

17. April 1975: Die Roten Khmer erobern Phnom Penh. Die Bevölkerung wird aus der Stadt getrieben. Es kommt zu ersten Massakern.

9. September 1975: Sihanouk kehrt nach Phnom Penh zurück.

2. April 1976: Sihanouk wird unter Hausarrest gestellt. Khieu Sampan, der Anführer der Roten Khmer wird Staatschef. Pol Pot bleibt der starke Mann im Hintergrund des Regimes.

3. Dezember 1978: Gründung der Nationalen Front der Einheit Kamputscheas, angeführt von dem von Vietnam unterstützten Heng Samrin.

25. Dezember 1978: Einmarsch der vietnamesischen Truppen in Kambodscha.

6. Januar 1979: Sihanouk flieht nach Peking.

11. Januar 1979: Ausrufung der Volksrepublik Kamputschea unter Führung von Heng Samrin.

21. September 1979: Die UNO-Generalversammlung erkärt die Roten Khmer zum rechtmäßigen Vertreter Kambodschas in der UNO.

28. Januar 1982: Die UNO-Generalversammlung fordert Vietnam zum Truppenabzug aus Kambodscha auf.

21. Juni 1982: Die verschiedenen antivietnamesischen Widerstandsgruppen bilden in Kuala Lumpur die Koalitionsregierung des Demokratischen Kamputschea unter Leitung von Sihanouk (Vizepräsident Khieu Sampan von den Roten Khmer, Premierminister Son Sann von der Nationalen Khmer-Volksbefreiungsfront).

16. Juli 1982: Vietnam kündigt einen ersten Truppenabzug an.

Ende 1985: Die vietnamesische Armee und die kambodschanischen Regierungstruppen vernichten die Stützpunkte der Roten Khmer in Kambodscha.

8. Oktober 1987: Phnom Penh schlägt einen „Friedensplan“ in fünf Punkten vor, der nach dem Abzug der vietnamesischen Truppen die Abhaltung freier Wahlen in Gegenwart ausländischer Beobachter sowie die Bildung einer Koalitionsregierung vorsieht. Sihanouk soll ein „hohes“ Amt vorbehalten sein.

2.-4. Dezember 1987: Sihanouk trifft in Frankreich erstmals mit dem Regierungschef von Phnom Penh, Hun Sen, zusammen.

20.-22. Januar 1988: Zweites Treffen von Sihanouk und Hun Sen in Frankreich.

25.-28. Juli 1988: Informelle Regionalkonferenz über Kambodscha in Bogor (Indonesien), an der außer den vier kambodschanischen Konfliktparteien Vietnam, Laos und die sechs nichtkommunistischen Staaten Südostasiens teilnehmen.

7.-8. November 1988: Drittes Treffen Sihanouk/Hun Sen bei Paris.

19.-21. Februar 1989: Zweite informelle Regionalkonferenz in Djakarta.

5. April 1989: Vietnam kündigt den Abzug seiner Truppen aus Kambodscha vor dem 30. September an.

2.-3. Mai 1989: Sihanouk und Hun Sen einigen sich in Djakarta auf die Abhaltung einer internationalen Friedenskonferenz am 30. Juli in Paris. Ihr gehen neuerliche Gespräche der beiden Politiker unter vier Augen am 24. Juli sowie eine innerkambodschanische Viererrunde am 25. und 26. Juli voraus.

afp