Rentner-Glück

■ Ehemaliger DDR-Agent irrtümerlicherweise freigelassen / Justizsenatorin Limbach soll zurücktreten

Weil ein jahrelang gesuchter DDR-Agent aufgrund eines Rechenfehlers irrtümlicherweise aus der Untersuchungshaft entlassen wurde, soll Justizsenatorin Jutta Limbach jetzt zurücktreten.

Das fordert der Vorsitzende der Berliner FDP, Hermann Oxfort. Das Verbrechen, über das Limbach stolpern soll, liegt allerdings bereits 38 Jahre zurück. In der Nacht vom 25. zum 26. Juli 1951 hatte Werner Hoppe, Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit, versucht, einen ehemaligen DDR-Bürger in den Ostteil der Stadt zu entführen. 1953 wurde er deswegen zu 7,5 Jahren Zuchthaus verurteilt, konnte jedoch ein halbes Jahr später aus dem Gefängnis fliehen. Der heute 68jährige lebte seitdem in der DDR.

Ende Juli wurde der Ex-Agent im Westteil der Stadt erneut bei einer kriminellen Handlung ertappt: in einem Weddinger Kaufhaus wurde Hoppe beim Diebstahl erwischt und in Haft genommen, um seine alte Strafe abzusitzen. Wenige Tage später wurde er jedoch aufgrund eines Gnadenverfahrens wieder freigelassen, fälschlicherweise, wie sich jetzt herausstellte, denn der zuständige Beamte in der Justizverwaltung hatte sich bei der Berechnung der Verjährungsfrist verrechnet. Die Haftstrafe des DDR-Agenten wäre erst im Oktober verjährt.

Die CDU prüft nach den Worten ihres Generalsekretärs Landowsky, ob sie eine Strafanzeige wegen Strafvereitelung im Amt erstattet.

-guth