Birkenstraße 34 schon verkauft?

■ Ortstermin mit Bausenator Nagel / Mißstände sollen behoben werden / Mieter behaupten: Kaufvertrag schon unterzeichnet

„Wir planen mit dem neuen Eigentümer des Hauses zu einer einvernehmlichen Regelung zu kommen, die die Forderungen der Mieter berücksichtigt“, hatte Bausenator Nagel noch vorgestern während seines Besuchs in der Birkenstraße 34 erklärt. Der Senat habe schon seine Fühler ausgestreckt. Nähere Angaben über einen potentiellen Käufer wollte Nagel jedoch nicht machen, da es nicht zweckmäßig sei, darüber öffentlich zu reden. Es sei jedoch für die MieterInnen nicht sinnvoll, eine Zwangsversteigerung des Hauses zu verhindern. Währenddessen mehren sich die Gerüchte, daß das Haus bereits verkauft worden ist. Ein Mieter des Hauses erklärte, der neue Eigentümer habe sich ihm bereits vorgestellt. Er habe auch eine Kopie des Kaufvertrags gesehen. Demnach soll das Haus bereits letzten Freitag für 1,4 Millionen Mark verkauft worden sein.

Man habe von dem Gerücht gehört, hieß es gestern sowohl bei der Bauverwaltung als auch im Bezirksamt Tiergarten, es jedoch bislang nicht verifizieren können. Von der Gläubigerbank des bisherigen Besitzers Eberhard Schulz, der Deutschen Siedlungs- und Landesrentenbank, war dazu gestern keine Stellungnahme zu erhalten. Die Zwangsverwaltung sei noch nicht aufgehoben, erklärte das Büro von Zwangsverwalter Herzog auf Anfrage. Wie Nagel es den Mietern versprochen hat, sollen die eklatanten Mißstände in der Birkenstraße jetzt schnellstens behoben werden. So soll die Heizung endlich angeschlossen, die Wasserversorgung repariert und das marode Treppenhaus im Seitenflügel instandgesetzt werden. „Wir machen das jetzt“, hatte Nagel versprochen notfalls per Ersatzvornahme durch das Bezirksamt. Für die MieterInnen solle „so etwas wie ein Sozialplan“ entwickelt werden. Dabei solle auch geprüft werden, wie und ob die MieterInnen für das, „was ihnen angetan wurde“, entschädigt werden könnten. Da Schulz notwendige Reparaturen nicht oder nur unvollständig vorgenommen hatte, hatten viele MieterInnen diese in Eigenleistung durchgeführt. Künftig solle auch die Kontrolle bei von der Wohnungsbaukredit -Anstalt (WBK) geförderten Modernisierungsmaßnahmen verstärkt werden, kündigte Nagel an.

-guth