CDU-Politiker Gerster fordert Arbeit für abgelehnte Asylbewerber

Bonn (dpa/ap) - Asylbewerber, die trotz Ablehnung ihres Antrages weiter in der Bundesrepublik leben, sollten nach Ansicht des innenpolitischen Sprechers der CDU/CSU Fraktion, Gerster, „ihren Lebensunterhalt selbst erarbeiten“. Bei einem Gespräch über innenpolitische Schwerpunkte bis zum Ende der Legislaturperiode betonte der Bundestagsabgeordnete gestern: „Wer abgelehnt ist, soll entweder die Konsequenz tragen und ausreisen oder mitarbeiten.“ Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte bereits erklärt, daß abgelehnte Asylbewerber, die aus humanitären Gründen nicht abgeschoben werden, vom kommenden Jahr an als Erntehelfer arbeiten könnten.

Voraussetzung für ein derartiges Arbeitsrecht ist nach Ansicht Gersters eine Verringerung der Asylbewerberzahlen durch schnellere Verfahren und konsequentere Abschiebung. Gerster forderte außerdem einen EG-Vertrag, wonach die Ablehnung von Asylbewerben in einem Land der EG für alle anderen bindend ist. Nach einem Rechtsgutachten, so Gerster, könne jedoch auf die im Bundestag ohnehin nicht durchsetzbare Ergänzung des Artikels 16 verzichtet werden.

Dem Schengener Abkommen für eine Öffnung der Binnengrenzen zwischen der Bundesrepublik und Frankreich sowie den Benelux -Ländern gab Gerster keine Chance mehr. Der zum 1. Januar 1990 geplante Wegfall der Grenzkontrollen sei „unrealistisch“. Es reiche, wenn 1993 die Grenzen zwischen allen EG-Staaten geöffnet würden.