Lila-rosa Behörde

■ „Referat für gleichgeschlechtliche Lebensweisen“ startet / zwei Schwule, zwei Lesben, eine Schreibkraft

Nach Stellengeschiebe und Stellengekürze ist es nun soweit: Deutschlands erstes Schwulen- und Lesbenreferat kann wahrscheinlich im Oktober seine Arbeit aufnehmen. Die ersten beiden Posten sind ausgeschrieben. Fünf stellen sollen es insgesamt werden, der Rest kommt im nächsten Jahr. Richtige „Beauftragte“ mit ordentlichen Kompetenzen waren nicht drin, auch aus der Forderung von ganzen 16 Stellen wurde es nichts.

Das neue Referat soll Diskriminierungen von Schwulen und Lesben in Verwaltungsvorschriften aufspüren und sie beseitigen, Es soll gleichzeitig als auch als individueller Ratgeber fungieren und in der Öffentlichkeit für mehr Toleranz sorgen.

Die beiden „offen schwulen“ Abgeordneten der AL, telge und Eckert, zeigten sich gestern zufrieden. Angesichts der knappen Haushaltslage seien die fünf Stellen „immerhin ein bescheidener Beginn“. Beginn der Integration? Die, meint Dieter Telge, „sei über kurz oder Lang sowieso nicht aufzuhalten“. Die Tendenz, zu delegieren sei allgemein. Deshalb sei das referat eine Möglichkeit diesen „problematischen Trend zumindest positiv zu beeinflussen“. Das Referat, als das benannt was es sei, könne eine Signalwirkung haben die sonst “ inschamhafte Befassung der Verwaltungen mit Problemgruppen steckenbleiben würde“. Die Vielfalt menschlicher Lebens- und Liebesweisen müsse auch auf Verwaltungsebene zur Kenntnis genommen werden. Dabei müsse es nicht allein um das Aufdecken und Beseitigen von Diskrekimierung gehen, sondern auch um die Förderung der sozialen, kulturellen und politischen Gleichberechtigung der Schwulen und Lesben.

kotte