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G.Abramzik

Günter Abramzik, eingeschult Ostern 1932 in die Grundschule Marienburg (Ostpreußen), ist heute Bremens Domprediger.

„Die Zuckertüte, die ich bekam, war beinahe so groß wie ich selbst. Auf ihren Inhalt allein konzentrierte sich meine ganze Neugierde. Süßigkeiten, die man das ganze Jahr über nicht bekam, waren da versammelt. Es war wohl der raffinierte Trick der Erwachsenen, einen jungen Bengel von der grausamen Realität abzulenken, die ihm bevorstand. Die Kindheit war nun zu Ende, der Zwang begann und wurde auch von mir als solcher empfunden.

Wer im Rückblick die Schule verherrlicht, muß zweifellos mit Blindheit geschlagen sein. Ich habe mich nie mit ihr anfreunden können. Auch nicht mit den Lehrern. Von denen bekam ich sofort Backpfeifen. Die Kleinstadt war da unerbittlich. Der Schulbeginn war wie die Konfirmation und das Soldatwerden ein Lebensabschnitt von enormer Bedeutung. In den Lesebüchern der damaligen Zeit galten diese besonderen Dinge als Höhepunkte des Lebens. Ich habe genau das Gegenteil empfunden.“ 20Z. Junge mit Ranzen

Stiefeln

und Schultüte

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