Offensives Altern-betr.: "Kampf um Heim und Herd", taz vom 8.9.89

betr.: „Kampf um Heim und Herd“, taz vom 8.9.89

Mehr als einmal haben mich ebenso grobe wie dämliche Überschriften angewidert, durch die gute, sachliche Beiträge entwertet wurden. Wenn sie dann auch noch optisch unterstützt werden wie in diesem Artikel, dann macht es mich böse. Die Gruppe „Offensives Altern“ entstand 1977 als autonome Gruppe für Frauen über 45 im Frauenzentrum in der Stresemannstraße. 1983 gründeten wir dann den juristisch eingetragenen und gemeinnützig anerkannten Verein für das gemeinsam erarbeitete Wohnprojekt. Und dabei geht es nicht um den „Kampf um Heim und Herd“! Die Hälfte der Gruppe ist noch berufstätig und lebt in eigenen Wohnungen, sucht jedoch für später nach alternativen Lebensformen. Die Frauen des Fotos, deren Hauptanliegen laut Überschrift und Unterzeile es ist, keine Bratwurst mehr zu essen und endlich gemeinsam kochen zu können, die findet Ihr in unserer Gruppe nicht.

Elisabeth Leithäuser, Berlin 33