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Gedicht: "Sonett" von William Shakespeare

William Shakespeare Sonett

Wenn mich verführt ein schmerzlich süßes Denken

und macht mir die Vergangenheit bewußt,

dann will Verlorenes sich wieder schenken

und läßt mich neu erleben den Verlust.

Dann will ein Aug, das lange nicht geweint,

gewahren Freunde, die dahin gegangen,

und manch Gesicht, das längst verblich, erscheint,

und manch verklungner Ton weckt ein Verlangen.

Dann leid ich Leiden, die ich längst gelitten,

dann duld ich mit bewiesener Geduld.

Die Schmerzenssumme, die ich längst bestritten,

bezahl ich neu, als wär‘ sie neue Schuld.

Doch bin von allem ich, was ich erlitt,

wenn ich an dich, Geliebter, denke, quitt. William Shakespeare: Sonnets/Sonett

nachgedichtet von Karl Kraus, Diogene

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