Post-Posten exklusiv für Übersiedler

Berlin (taz) - Das Angebot von 500 Arbeitsplätzen für DDR -Übersiedler bei der Bundespost hat zu einer Kontroverse zwischen Ministerium und Bundesanstalt für Arbeit geführt. Deren Vizepräsidentin, Ursula Engelen-Kefer, kritisierte gestern in einem Interview das Exklusiv-Angebot mit den Worten: „Übersiedler aus der DDR dürfen nicht bevorzugt werden.“ Es falle auf, daß sich Unternehmen und Behörden bei der Einstellung von Langzeitarbeitslosen und Aussiedlern aus Osteuropa deutlich zurückhielten.

Mit „Unverständnis“ reagierte das Postministerium auf diese Vorwürfe. „Wir haben im eigenen Lande keine Bewerber für diese freien Stellen gefunden“, so eine Sprecherin. Warum die ehemaligen DDR-Staatsangehörigen nicht wie jeder kleine DKP-Postbote als Sicherheitsrisiko angesehen werden, beantwortete Schwarz-Schillings Sprecherin nicht. Statt dessen sagte sie, Stellenangebote „aus sicherheitsempfindlichen Bereichen“ lägen noch nicht vor. Die Deutsche Postgewerkschaft enthielt sich gestern jeder Stellungnahme.

peb