Konkret geschafft

■ Gespräch danach: Detlef Ziegert, Organisator der Bremer Filmtage, über die Filmtage

taz: Habt Ihr schon ein Resümee gezogen?

Detlef Ziegert: Die „Tage des unabhängigen Films“ zu resümieren, ist leider unmöglich, weil wir geschafft sind durch die Anstrengung und durch den Erfolg. Wir haben uns unheimlich gefreut darüber, daß unser Angebot an das Publikum wirklich aufgenommen worden ist. Es ist sicherlich vieles danebengegangen, aber das hat der guten Stimmung keinen Abbruch getan. Die neue Sache liegt darin, daß hier nebeneinander, nicht durcheinander, sehr unterschiedliche Filmformen, sehr unterschiedliche Genres und unterschiedliche künstlerische Ansätze sich präsentiert haben, aufeinander zugegangen sind, und natürlich das Publikum ein bißchen verwirrt haben. Aber zum Einschlafen wollten wir ja auch nicht einladen. Wir würden uns wünschen, daß uns in Zukunft hier und in Bremerhaven die Arbeit etwas leichter gemacht wird.

Von wem?

Von all denjenigen, die interessiert sind, Filmkultur zu entwikkeln, seien es politische Parteien oder Institutionen. Es gibt zuviel Zögerlichkeit, Schwerfälligkeit. Wir brauchen diese Unterstützung, weil auf uns materielle Probleme zugekommen sind, auf die wir nur zum Teil vorbereitet waren.

Und nächstes Jahr gibts wieder ein Festival?

Nächstes Jahr gibt es das zweite Festival mit dem Titel „Die zweiten Tage des unabhängigen Films“. Die genaue Gestaltung hängt ein bißchen davon ab, welche Ergebnisse wir bei der Manöverkritik entwickeln werden. Die Auswertung wollen wir aber in Ruhe machen, die Kritik positiv umsetzen.

Ihr wolltet ja auch die Bremer Filmszene fördern. Ist das gelungen?

In jedem Fall. Förderung ist sogar auf drei Bereichen gelaufen: Erstens dadurch, daß das Publikum diese Filme mal gesehen hat und

sich stärker damit beschäftigen konnte als üblicherweise. Zweitens ist Filmförderung versprochen worden von Seiten des Senats. Das Dritte: Wir haben es ja ganz konkret geschafft, mit hartem Cash die Förderung in Form eines mit 3000 DM dotierten Publikumspreises umzusetzen. Und hier auch herzlichen Dank an Radio FFN, das mit diesem Preis eine beachtliche Motivation erzeugt hat.

Was hältst Du von Frankes Erzählungen bezüglich einer Filmförderung?

Ich nehme sie so ernst, wie wir sie uns wünschen. Ich glaube, daß die Gestaltung dieses Angebots bei uns hier in Bremen liegt. Daß der Bremer Senat, immer wenn's ans Geld geht, zurückhaltend sein muß, wissen wir. Es geht ja nicht nur ums Geld, sondern darum, uns die Arbeit zu erleichtern und sich nicht immer herauszustehlen, wenn die Dinge konkret werden. Fragen: clak