Chinesiche Widerstandsfront formiert sich

Paris (afp) - In Paris tagen seit gestern die Führer des chinesischen Widerstandes, um den verschiedenen Protestbewegungen in einem „Bund für die Demokratie in China“ eine einheitliche politische Struktur zu geben. An dem Treffen, das bis Sonntag in der Sorbonne-Universität stattfindet, nehmen alle bekannten Pekinger Studentenführer, Abgeordnete des europäischen Parlaments, Vertreter von internationalen Menschenrechtsorganisationen sowie Delegierte aus Taiwan und Hongkong und Mitglieder politischer Parteien aus Frankreich und anderen europäischen Staaten teil. Zu Beginn der Arbeiten rief der Studentenführer Wuer Kaixi alle Chinesen im In- und Ausland auf, die Konsequenzen aus der brutalen Niederschlagung der Demonstrationen auf dem Tienanmen-Platz zu ziehen. Der Widerstand müsse eine einheitliche Front bilden, um den Demokratisierungprozeß zu beschleunigen, sagte Wuer. Zum Gedenken an die rund dreitausend Toten der niedergeschlagenen Revolte begann die Tagung mit einer Schweigeminute. Der Bund für Demokratie versteht sich als Widerstandsfront gegen Deng Xiaoping und die alte Garde in Peking und will mit gewaltlosen Mitteln für demokratische Reformen kämpfen. Unter den Exilchinesen gab es bisher mehrere Dutzend Demokratiebewegungen.