VW: Lack in die Luft

Hannover (ap) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Volkswagen vorgeworfen, bei der Beseitigung von Lackabfällen den Umweltschutz zu vernachlässigen. Wie die Organisation am Mittwoch in Hannover erklärte, sollen die in der Lackiererei des Wolfsburger Stammwerks anfallenden Abfälle künftig in einem Kraftwerk zusammen mit Kohle verbrannt werden.

„Durch das Verbrennen von Lackschlämmen verlagert VW die Probleme nur in die Luft“, erklärte Gerhard Chrost vom BUND Wolfsburg. „Lackabfälle sind aber auch ein Rohstoff. Leider wird die Möglichkeit ihrer Wiederverwendung vom VW-Werk bislang noch nicht praktiziert.“ In der geplanten neuen Lackiererei in Wolfsburg würden täglich etwa zehn Tonnen organische Lösungsmittel durch hohe Schornsteine in die Luft geblasen, obgleich dieser Schadstoffausstoß durch ein neues Verfahren vermindert werden könnnte.

Die Volkswagen AG betonte, die derzeit für rund 950 Millionen Mark entstehende Karosserie-Lackieranlage werde bei ihrer Inbetriebnahme 1991 die modernste in der ganzen Welt sein. Für Umweltschutzmaßnahmen nach dem modernsten Stand der Technik seien mit mehr als 250 Millionen Mark rund ein Viertel der Investitionssumme vorgesehen.