Klink gegen Palästina-Kunst

■ Bürgerschaftspräsident hat „grundsätzliche“ Bedenken gegen Ausstellung

Alle Achtung: Selbst die CDU-Bundesregierung hat sich inzwischen dazu durchgerungen, einen leibhaftigen PLO -Palästinenser und Arafat-Berater zu empfangen. Aber von solch gefährlichen Ansinnen ist der Bürgerschaftsvorstand noch weit entfernt.

Bürgerschaftspräsident Klink lehnte es jetzt ab, die Ausstellung des palästinensischen Malers Ibrahim Hazimeh und die Eröffnungsrede des Bonner PLO Vertreters Frangi in seinen Hallen zu dulden.

Beantragt hatte dies der SPD-Abgeordnete Detlef Griesche,

der auch Vorsitzender der hiesigen Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft ist. Klink hatte ihm seinen Wunsch zunächst völlig abgeschlagen, „aus Termingründen“. Nachdem der Abgeordnete jedoch herausgefunden hatte, daß vom 21.2. bis 23.3.90 die Wände des Bürgerschafts-Foyers noch gar nicht vergeben waren, erfuhr Griesche, daß sich „auch grundsätzliche Bedenken“ ergäben. Denn im Prospekt des Malers heiße es, der Künstler habe „unter dem Einfluß der Intifada zum ersten Mal Bilder gemalt, die eine klare, direkte künstlerische Aus

sage haben... Der Ruf des Volkes nach Freiheit ist im Schrei der Farben zu hören,...“ Klink befürchtete, „daß es vor allem um eine politische Demonstration gehen soll.“ „Diese“, so Klink in seiner Ablehnungsbegründung, „sollte in unserem Hause auch weiterhin den Plenardebatten vorbehalten bleiben.“ An den Bürgerschaftswänden hängt Klink lieber so „Unpolitisches“ auf, wie die Jerusalem-Fotos des Bremer Studienleiters Ernst Vogt, der sich in seinem Prospekt mit der israelischen Annektionspolitik identifiziert hatte.

B.D.