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Island

Die Frauen: Die Autonome Frauenliste Kvennalistinn, gegründet 1981, stellt weltweit die einzigen auf feministischer Plattform gewählten Mandatsträgerinnen in einem nationalen Parlament (seit 1983). Ihr Programm enthält neben frauenpolitischen Forderungen - wie die Ausweitung des Mutterschutzes (bereits durchgesetzt), regelmäßige Brustkrebsuntersuchungen, verbesserte Kindertagesstätten (beides als Empfehlung an die Regierung vom Parlament verabschiedet) - auch traditionell sozialistische Forderungen: Einführung eines Mindestlohnes und Abschaffung der Akkordarbeit. Wichtige Schwerpunkte sind in der Friedenspolitik einseitige Abrüstung des Westens, Aufgabe des Natostützpunkts im Land und im Bereich der Umwelt eine vermehrte Recyclingmöglichkeit, Einführung von Kontrollmessungen und der Umweltunterricht in Schulen.

Das Land: Insel im Nordatlantik, seit 1944 unabhängig von Dänemark, 250.000 Einwohner, dabei so groß wie etwa die DDR. 3.000 US-Soldaten sind auf Natostützpunkt Keflavik stationiert (Kampfgeschwader, Ölhafen, Radarstationen im Land). Island hat keine eigene Armee. Hauptexportgut ist Fisch (50 Prozent des Gesamtexportwerts). Daher kam es auch nach Ausdehnung der Hoheitsgewässer 1972 zum „Kabeljaukrieg“ mit Großbritannien. Hauptsächliche Handelspartner sind: USA, GB, BRD, UdSSr, Skandinavien.

Staatspräsidentin ist seit 1980 Vigdis Finnbogadottir. Die derzeitige Regierung stellt eine Koalition aus der sozialdemokratischen und drei Zentrumsparteien. Die Opposition besteht aus der rechten Unabhängigkeitspartei und der Frauenliste Kvennalistinn.

Trotz des winzigen Büchermarktes gibt es unzählige Buchverlage und allein sechs Tageszeitungen in Island.

Der Walfang - von Greenpeace bekämpft - ist seit Mitte des Jahres vollkommen eingestellt - zunächst bis 1991. Greenpeace hob daraufhin am 1.August seinen Boykottaufruf für isländische Produkte auf, der vor allem in den USA relativ erfolgreich war.

U.R.

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