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Gericht stoppt Cogema-Zwischenlager

■ Die staatliche französische Atomfirma darf geplantes Werk für Atommüll bei Marseille vorerst nicht errichten

Marseille (afp/taz) - Ein seit Jahren umstrittenes Zwischenlager für angereichertes, schwachradioaktives Uranoxid im südfranzösischen Istres-Miramar darf vorerst nicht gebaut werden. Am Donnerstag kippte das Verwaltungsgericht Marseille die Baugenehmigung des Präfekten des Departments Bouches du Rhone vom September 1987. Die staatliche Atomfirma Cogema wollte dort insgesamt 280.000 Tonnen des Uranoxids aus der Urananreicherungsanlage Pierrelatte über 20 Jahre unterbringen. Außerdem war die Lagerung von 2.000 Tonnen hochgiftigen Uranhexafluorids vorgesehen. Französische Umweltorganisationen hatten eine Verseuchung des Grundwassers befürchtet und gegen die Genehmigung geklagt. Nach Angaben des Atombrennstoffexperten des Ökoinstituts Darmstadt, Bernhard Fischer, liegt das geplante Zwischenlager in der Nähe einiger Chemieanlagen und einem relativ dicht besiedelten Gebiet. Da in Pierrelatte die Lagerkapazitäten begrenzt sind, sei die Cogema auf die Ausweichmöglichkeit in Istres-Miramar angewiesen. Das Gericht warf dem Atomunternehmen jetzt „Leichtfertigkeit“ bei den Projektstudien vor. Die vorgelegte Risikostudie weise Lücken auf. Cogema will Widerspruch einlegen.

Gero

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