: "Der Zerrisssene" von Johann Nestroy im Schloßpark-Theater
„Der Zerrissene“ von Johann Nestroy im Schloßpark-Theater hier sehen wir denselben in der Gestalt des Schauspielers Klaus Bachler: „Wer mich anschaut, dem kommt doch ganz gewiß nicht in Sinn, daß ich trotz der Garderobe ein Zerrissener bin“, reimt dieser, und so ganz falsch liegt er da nicht. Denn der Regisseur Holger Berg hat die ehemalige Posse um die tragische Verkettung von Reichtum und Langeweile dergestalt auf den Punkt bzw. über die Rampe gebracht, daß weite Teile der zahlenden Garderobenständer spätestens zur Pause - quasi im Sinne des klassischen Mitspieltheaters selig schnarchten.
Im Nebengrund sehen wir hier übrigens Sylvia Haider, die der arme Reiche blind und auf der Stelle heiraten will und die die ebenso geldgierige wie ordinäre lustige Witwe gibt. Zwischen den beiden - auf unserem Foto abwesend - der ebenfalls Witwen für sich beanspruchende Schlosser Gluthammer und - auf unserem Foto mittig stehend - die obligatorische muntere Naive in Form von Gabriela Hütter. Die kriegt den Geld- und Gemütsmann am Schluß, wer hätte das gedacht. Allerdings, das interessiert ja dann eigentlich auch niemanden mehr so richtig...
grr / Foto: Frank Roland-Beeneken
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