K O M M E N T A R Markt, na sowas

■ Radio Bremen ist persönlich beleidigt, wenn's regnet

Wenn neben meinem unstudierten, aber liebenswerten Gemüsehöker an der Ecke übermorgen ein Supermarkt, ein Resteshop mit Billigwaren aus Schadensfällen und ein Nobelkaufhaus eröffnen würden - ich würde meinem langjährigen Tresen-Gegenüber durchaus die folgende Erkenntnis zutrauen: Auf ihn kommen harte Zeiten zu.

Die vier, t.w. promovierten Direktoriumsköpfe Radio Bremens hingegen fühlen sich von solch einfachen Wahrheiten des Warenwettbewerbs getroffen wie vom Blitz aus heiterem Himmel. Entsprechend reagieren sie auf die „überraschenden Turbulenzen“ auf dem Werbemarkt: Kopf ducken, Hände vors Gesicht und um Wetterbesserung beten. Das mag bei Gottes Naturgesetzen bisweilen auch geholfen haben. Aber mein Gemüsehöker wurde seinen Laden ja nicht bloß deshalb offen lassen, weil ich ihm heilig verspreche, meine Tomaten auch weiter bei ihm zu kaufen.

Klaus Schloesser