piwik no script img

K O M M E N T A R Markt, na sowas

■ Radio Bremen ist persönlich beleidigt, wenn's regnet

Wenn neben meinem unstudierten, aber liebenswerten Gemüsehöker an der Ecke übermorgen ein Supermarkt, ein Resteshop mit Billigwaren aus Schadensfällen und ein Nobelkaufhaus eröffnen würden - ich würde meinem langjährigen Tresen-Gegenüber durchaus die folgende Erkenntnis zutrauen: Auf ihn kommen harte Zeiten zu.

Die vier, t.w. promovierten Direktoriumsköpfe Radio Bremens hingegen fühlen sich von solch einfachen Wahrheiten des Warenwettbewerbs getroffen wie vom Blitz aus heiterem Himmel. Entsprechend reagieren sie auf die „überraschenden Turbulenzen“ auf dem Werbemarkt: Kopf ducken, Hände vors Gesicht und um Wetterbesserung beten. Das mag bei Gottes Naturgesetzen bisweilen auch geholfen haben. Aber mein Gemüsehöker wurde seinen Laden ja nicht bloß deshalb offen lassen, weil ich ihm heilig verspreche, meine Tomaten auch weiter bei ihm zu kaufen.

Klaus Schloesser

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen