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SPD-Fraktion: mehr Geld für ÖPNV

■ 1990 sollen für Bus und Bahn in Bremen 11 Millionen Mark investiert werden

Daß der Öffentliche Nahverkehr Vorrang haben soll, steht seit Jahren in SPD-Parteiprogrammen. Schon 1975 gab es einmal ein konkretes Papier dazu, das verschwand 1976 in den Akten.

Das soll diesmal anders sein. Reinhard Barsuhn, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, stellte gestern das Ergebnis der Fraktions-Beratungen vor. Nicht nur 5 Millionen wie bisher vorgesehen, sondern 11 Millionen sollen im Bremer Haushalt 1990 bereitgestellt werden, um auf bremischen Straßen den staulosen Fluß von Bus und Bahn auf eigenen Trassen zu ermöglichen, 1991 gar 14 Millionen. Einige Maßnahmen, die der Senat nur als „mittelfristig“ im Kopf hat, sol

len nämlich sofort begonnen werden: etwa der Umbau der Hastedter Heerstraße, die Straßenbahn-Linie 4 nach Borgfeld, die vieldiskutierte „fußgängerzonenähnliche Umgestaltung“ im Ostertor/Steintor.

Völlig offen ist, ob die Bundesbahn über die geplante „City -Bahn„-Strecke Bremen-Nord - Hauptbahnhof hinaus einer Verlängerung nach Hemelingen zustimmt. „Dem steht nichts entgegen, wenn die Bundesbahn die Gleise freigibt und wir uns finanziell einigen“, sagte Barsuhn. Immerhin läßt die Bundesbahn inzwischen mit sich reden über dieses Thema.

Über einen Ring von Park-& Ride-Plätzen sollen die 110.000

PendlerInnen motiviert werden, ihre Fahrzeuge am Stadtrand abzustellen. Für Kauflustige sollen stadtnahe Park-Flächen mit direktem ÖPNV-Anschluß geschaffen werden, die den Weg in die innerstädtischen Parkhäuser überflüssig machen.

„Über Tariferhöhungen haben wir nichts gesagt“, meinte Barsuhn auf Nachfrage. Der Senat hat im Juli solche Preiserhöhungen für notwendig befunden, das hatte Barsuhn „richtig geärgert“: Über Preiserhöhungen für Busse und Bahnen könne man erst dann reden, wenn die Investitionsmittel im Haushalt fest drinstehen. Geplant seien sie aber noch vor den nächsten Wahlen.

K.W.

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