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„Neue Volksmusik“ heute abend:

■ JAMS - Gemischtes aus aller Welt

Volksmusik ist ein Begriff, bei dem die schlimmsten Nebenbedeutungen wie verrückt anfangen mitzuschwingen, bei dem man an die Dorflinde denkt, an röhrende Hirsche und den Vorgarten mit den Gartenzwergen. Volksmusik ist diskreditiert, spätestens seit die Nazis diesem Volk seine Lieder vorschrieben.

Folk-Music ist ein Begriff bei dem die Konnotationen etwas zahmer bleiben, bei dem man an das entsetzliche Geheul stimmschwacher Dylan-Nachäffer oder die tabaksqualm -gebräunten Wände überfälliger Kneipen-Höhlen denkt.

Weltmusik ist das Etikett, das sich die neue Vermarktungswelle archaisch gewachsener Musik-Kulturen ans Revers heftet.

JAMS ist eine Musik-Gruppe aus der DDR, die aus ihrer Schwierigkeit mit den Begriffen die offensive Konsequenz zieht, ihre Musik als „neue Volksmusik“ zu bezeichnen. Mit dem Brunnen vor dem Tore hat ihre instrumentelle Musik nichts gemein, auch nichts mit anderer Tümelei. Aus der musikalischen Diaspora DDR kommend, haben sie die Eigenheiten verschiedenster Volksmusiken begierig eingesogen und zu einer eigenartigen Legierung verschmolzen, die sie nun erstmals im Westen vorführen. Verbürgte Könner ihres Fachs, verschiedentlich hört man die Aufforderung und selbst das Radio kuckt mit großen Ohren.

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Lagerhaus, 20 Uhr

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