Dienstag abend im Packhaus:

■ Hank Roberts‘ „birds of prey“

Gitarre, Baß, Schlagzeug, Keyboard, Bläser - das Instrumentarium der Rock-oder Jazz-Musik ist begrenzt. Diese Selbstbeschränkung der lauten Musik war so lange sinnvoll, wie die Verstärkung leiser Instrumente problematisch war. Heute ist der Mangel nur noch Konvention: wer Cello spielt, spielt eben keinen Rock oder Jazz und umgekehrt. Insofern ist Hank Roberts eine Ausnahme. Der klassisch studierte Cellist hatte nämlich von Anfang an, als er sich neunjährig hinter das Schlagzeug setzte, immer auch die populäre Musik im Visier. Noch als er sich schon mit dem Cello beschäftigte, flirtete er hemmungslos mit der Gitarre, und spielte in einigen Jazz-Bands Posaune. Diese Erfahrungen hört man nun in seinem Cello-Spiel: Wie ein Bebop-Gitarrist spielt er auf dem Cello swingende Akkordfolgen, wie ein Bläser jagt er durch die Changes, und dann sind da noch die Möglichkeiten, die ihm seine klassische Instrumental-Technik bietet, die er mit moderner Elektronik und selbstentwickelten Spieltechniken verflicht. Prominenter Sideman in seinem Quintett „birds of prey“ ist der Gitarrist Mark Ribot, der in den letzten Jahren die Musik Tom Waits oder der Lounge Lizards mit seinen gezielt falschen Tönen verzuckerte. Einer, der weiß was er tut, mit wenigen Tönen viel zu sagen hat und dabei im Kontakt zu seiner Umgebung bleibt.

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