76 Mrd. Sterntaler

Edzard Reuter warnt vor Arbeitszeitverkürzung  ■ Mit DAIMLER-BENZ auf du und du

Stuttgart (ap/taz) - Daimler-Chef Edzard Reuter hält die Metalltarifrunde im kommenden Frühjahr „für die schwierigste, die wir seit Beginn der 70er Jahre zu bestehen haben“. Reuter sagte am Montag abend, eine weitere Verkürzung der Maschinenlaufzeiten dürfe sich nicht wiederholen. Es könne kein Zweifel an der Entscheidungsbereitschaft von Daimler-Benz und anderen Metall-Unternehmen bestehen.

Im Zusammenhang mit der DDR sagte Reuter, sein Unternehmen arbeite „gründlich und solide an Konzepten für eine mögliche intensivierte Zusammenarbeit“. Es sei aber „völlig unangemessen, unerbetene Ratschläge und Hilfen anzudienen oder Konzepte öffentlich zu produzieren, bevor sie mit den denkbaren Kooperationspartnern abgestimmt wurden“.

Reuter wollte sich nicht zur Nachfolge des ermordeten Aufsichtsratsvorsitzenden von Daimler-Benz und Vorstandssprechers der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, äußern. Reuter warnte im Zusammenhang mit dem Mordanschlag davor, eine Diskussion über die vermeintliche Macht der Banken zu führen und sagte, die Öffentlichkeit solle mit Begriffen wie „militärisch industrieller Komplex“ fürsorglicher umgehen.

Für das Gesamtjahr 1989 erwartet der Konzern einen Gesamtumsatz von etwa 76 Mrd. Mark (plus vier Prozent gegenüber dem Vorjahr). Auf Mercedes-Benz entfallen knapp 56 Mrd. Mark (plus zwei Prozent), wozu Personenwagen 58 und Nutzfahrzeuge 42 Prozent beisteuerten. Die AEG trägt mit mehr als zwölf Mrd. Mark (plus sechs Prozent) etwa 16 Prozent zum Konzernumsatz bei. Die Deutsche Aerospace, noch ohne MBB, erwartet acht Mrd. Mark (plus zehn Prozent) und damit zehn Prozent des Konzernumsatzes. Der Jahresüberschuß wird voraussichtlich wiederum rund 1,7 Mrd. DM erreichen.