A. Eichler bricht sein Schweigen

Frankfurt (taz) - Nach monatelangem Schweigen hat Andreas Eichler im Startbahn-Prozeß vor dem Oberlandesgericht Frankfurt gestern eine Erklärung abgegeben. Einer der beiden Hauptangeklagten im Startbahn-Verfahren wies darin Beschuldigungen des früheren Startbahn-Gegners, Mike K., zurück. K. war ebenfalls im Prozeß angeklagt und wurde wegen Strommastsägens zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. In der Szene war er wegen seiner belastenden Aussagen als Verräter gebrandmarkt worden. Vor Gericht hatte er seine Belastungsaussagen teils zurückgenommen und die Aussage verweigert. Die damaligen Vernehmungsergebnisse wurden deshalb in der vergangenen Woche von einem Vernehmungsbeamten eingeführt.

K. hatte demnach angegeben, ein Vertrauter von Eichlers Verlobten, Ina T. gewesen zu sein. Ina T., die im Startbahn -Prozeß der „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ angeklagt ist, soll ihm unter anderem erzählt haben, daß sie die 1986 in Hanau während einer Demonstration entwendete Polizeipistole, mit der am 2.11.87 an der Startbahn zwei Polizisten erschossen worden sein sollen, zur Aufbewahrung erhalten habe. Es sei „erstaunlich, was an Erzählungen“ von K. alles öffentlich würde, meinte Eichler.

M.B.