KiTa-Sperrkonten?

■ ÖTV und GEW kündigen an, daß Eltern ihre KiTa-Beiträge auf Sperrkonten einzahlen wollen

ÖTV und GEW kritisierten gestern in scharfer Form einen Brief des Innensenators vom Donnerstag, in dem dieser den Abbruch des KiTa-Streiks gefordert hat. Geht es nach Pätzold, dann bringen die Senatsbeschlüsse „weitreichende Verbesserungen“. Tarifverhandlungen lehnt der Innensenator weiter aus rechtlichen Gründen und wegen „Pflicht zur Bundestreue“ ab.

Die Gewerkschaften bezeichneten die Beschlüsse als „unzureichend“, ihr Inkrafttreten im Jahre 1991 als „zu spät“. Sie bemängelten, daß die Beschlüsse durch Einsparungen an anderen Stellen des öffentlichen Dienstes finanziert werden und daß ein Drittel der 250 neuen Stellen durch Arbeitszeitverkürzungen wieder aufgefressen würden. Tarifverhandlungen seien auf Bundes- oder Landesebene möglich. Die Erhöhung des Personalschlüssels im Hort sei „ein Schritt in die richtige Richtung“. Dort gebe es „pro Gruppe wenigstens eine halbe Stelle mehr“. Die Beschlüsse für die Kindergärten seien aber „Verhohnepipelung“: Eine Erhöhung des Personalschlüssels um 0,03 brächte pro Gruppe etwa sechs Minuten mehr Betreuungszeit pro Tag.

In der nächsten Woche sollen zunächst alle KiTas streiken, danach plane man „Rotationsstreiks“. Laut ÖTV und GEW gibt es bei vielen Elterngruppen Überlegungen, die KiTa-Beiträge auf Sperrkonten zu überweisen, um die Erzieherinnen zu unterstützen.

kotte