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Giftmüll-LKW landet im Grünen

Lübeck (taz) - Eine 20-Tonnen-Ladung Sondermüll landete gestern in einer Lübecker Grünanlage. Ein LKW war auf seiner Fahrt von Rastatt zur Sondermülldeponie Schönberg (DDR) bei einem Wendemanöver umgekippt. Die Bergungsarbeiten der Feuerwehr waren nicht ohne Risiko, weil die chemische Zusammensetzung des Sondermülls am Unfallort nicht ermittelt werden konnte. Die mit Sägespänen gebundene Ladung aus Farb und Lackschlammstoffen, vergiftetem Bauschutt und zinkdurchsetztem Galvanikschlamm verteilte sich aus den geplatzten Transportbehältern über den Rasen. Giftige Dämpfe breiteten sich aus. Das Erdreich mußte von der Feuerwehr bis zu einer Tiefe von 15 Zentimetern abgetragen werden.

Für Feuerwehr und Polizei blieb während der Aufräumarbeiten unklar, mit welchen Stoffen hantiert wurde. In den Ladepapieren fanden sich nur Abfallschlüsselnummern. Daß die Ladung des Rastatter LKWs aber nicht den Transportbestimmungen entsprach, war augenscheinlich. Durch die Vermengung mit Sägespänen war aus flüssigem Sondermüll fester geworden. In Schönberg dürfen wegen der Gefährdung des Lübecker Grundwassers keine flüssigen Stoffe gelagert werden. Der Umweltsenator der Hansestadt, Norbert Döhring (SPD), bezeichnete die Sägemehl-Methode vor Ort als „kriminellen Trick.“

Jürgen Oetting

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