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Osteuropäische Kurzfilme im Kommunalkino

■ Kinoskop

These: Große Ereignisse werfen lange Schatten voraus. Und der Kinematograph, die Film-Kamera, ist seit jeher einer der sensiblen Aufzeichnungsapparate für die Schatten der zukünftigen Erschütterungen. In die Bilder aus dem Alltagsleben der Menschen schleicht sich eine Unruhe, die darauf hinweist, daß es die selben Bilder so nie wieder geben kann.

In der Reihe „Kinoskop“, die das Kommunalkino zeigt, sind 21 Dokumentar-Filme aus der UdSSR, aus Polen und Bulgarien, der CSSR und Kuba zu sehen, die bei den Oberhausener Kurzfilmtagen des letzten Jahres liefen. 21 x zehn bis dreißig Minuten voller sachlich gehaltener Bilder aus der vorrevolutionären 80er Jahre-Realität der verschiedenen Ostblock-Länder, verteilt auf vier Abende, die den Untertiteln, Arbeit, Alltagsmythen (Dienstag), Misstände (Mittwoch), Lebensentwürfe (Donnerstag) zugeordnet sind. 21 x Mitteilungen über das Brodeln an der Unterseite der scheinbar versteinerten Verhältnisse, über die Menschen, die nur sind, was sie sind, über das Verschnaufen in der Arbeitspause, über das Essen eines Tomatenbrots und die kleinen Vorkommnisse, die systematisch den Alltag verbauen. 21 x zwischen den Bildern lesen, 21 x versteckte Nachrichten über eine Zukunft, die noch zu kommen hatte. 21 x Poesie.

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Cinema Ostertor, bis Donnerstag, jeweils 18.45 Uhr.

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