Mit Motten gegen Koks

■ USA planen biologische Kriegsführung gegen Kokaanbau

Washington (wps/taz) - Die USA drohen ihrem neuen Erzfeind nun mit der biologischen Kriegsführung. Wie die 'Washington Post‘ am Dienstag berichtete, hat die Regierung George Bushs 6,5 Millionen Dollar für ein geheimes Forschungsprogramm bereitgestellt, bei dem chemische und biologische Stoffe zur Vernichtung der Kokapflanze ermittelt werden soll. Die Forschungen konzentrieren sich auf die Malumbia-Motte, die das „nationale Drogenproblem von der Wurzel“ her bekämpfen soll: Die Raupen der Motte fressen die Blätter des Kokastrauchs. Durch den Abwurf von Milliarden von Raupen über die Felder der peruanischen und bolivianischen Kokabauern sollen ganze Felder entlaubt werden. Daß der Masseneinsatz der Insekten das ökologische Gleichgewicht der Region nachhaltig stören wird, scheint die Forscher weniger zu beeindrucken. Kritiker warnen jedoch davor, daß die en gros exportierte Motte auch andere Vegetationen zerstören und sich unkontrolliert ausbreiten wird.

Probleme macht den beauftragten Forschern jedoch nur der Gedanke, daß sich die südamerikanischen Drogenhersteller biologische Kampfmethoden der USA nicht ohne weiteres gefallen lassen werden. Deshalb soll die kokafressende Malumbia zunächst nicht am „Tatort“ getestet werden, sondern in den „vorderen Hinterhöfen“ der USA, in Puerto Rico und den Virgin Islands.

go