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Staatsanwalt ermittelt gegen Ganslmayr

■ Verfahren gegen Direktor des Übersee-Museums „unumgänglich“

Gegen den Direktor des Bremer Überseemuseums, Dr. Hubert Ganslmayr, will jetzt die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren einleiten. Nach Prüfung der Akten bereits seit über einem Jahr läuft ein diszplinarisches Ermittlungsverfahren der Behörde gegen Ganslmayr - habe sich die Eröffnung eines Ermittlunsgverfahrens als „unumgänglich“ erwiesen, ließ die Statsanwaltschaft den Wissenschaftssenator jetzt wissen.

Aufklärungsbedarf sieht die Staatsanwaltschaft insbesondere bei drei Schecks in einer Gesamt

höhe von 40.000 Mark, die Ganslmayr privat von der argentinischen Firma Copasa erhalten hat. Copasa war gleichzeitig an der Organsisation der Bremer Kreml-Gold -Ausstellung beteiligt und hatte mit Ganslmayr dienstlich zu tun.

Mit den Vorwürfen gegen Ganslmayr wird sich heute auch erneut die zuständige Bürgerschaftsdeputation befassen. Allerdings ist die Behörde bei der Aufklärung der finanziellen Unregelmäßigkeiten im Überseemuseum seit ihren ersten Zwischenbericht vom Mai 89 kaum einen

Schritt weitergekommen. Fehlende Belege hat Ganslmayr bis heute nur zum Teil nachliefern können, mehrfach verlängerte Fristen verstrichen ohne Reaktion des Museumsdirektors. Auch die Finanzierung von Ganslmayr-Reisen durch Privatfirmen ist bislang unaufgeklärt. Der Grund: Im Juni 89 erlitt Ganslmayr einen schweren Herzinfarkt und ist bis heute gesundheitlich nicht wiederhergestellt. Ein amtsärztliches Attest bescheingt ihm Dienstunfähigkeit und empfiehlt seine vorzeitige Pensionierung.

K.S.

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