Reaktorblock abgeschaltet

Im umstrittenen Atomkraftwerk Greifswald geht wieder ein Block vom Netz. Aus Sicherheitsgründen sollte in der Nacht zum Mittwoch auch Reaktorblock III abgeschaltet werden. Damit reagiere das Ministerium für Schwerindustrie auf die Empfehlung der Experten aus der DDR und der Bundesrepublik, die die vier Blöcke auf ihre Sicherheit untersuchen. Schon am 14. Februar war der zweite Block abgeschaltet worden. Alle Blöcke des Atommeilers, in dem sich in den vergangenen Jahren zum Teil gravierende Störfälle ereignet hatten, werden weiter untersucht. Im April sollen Aussagen über eine mögliche technische Nachbesserung oder Stillegung vorliegen. Auch ohne die beiden Blöcke sei die Wärmeversorgung von Greifswald und die Stromversorgung in der nördlichen DDR durch die weiter im Betrieb befindlichen Blöcke I und IV gewährleistet. Block IV wird jedoch Mitte März für den Brennelementewechsel abgeschaltet. Das AKW hat bisher zu zehn Prozent zur Stromversorgung der DDR beigetragen. 1976 soll es nach einem ersten Bericht der Expertenkommission fast eine nukleare Katastrophe gegeben haben.