Frischkornbrei im Friedehorst

■ MitarbeiterInnen der Altenpflege übten sich in der Vollwertküche

Mit „Frischkornbrei“ und „Grünkernpaste“ sind MitarbeiterInnen der Stationsküchen der Altenpflege im Friedehorst auf dem besten Weg „zum umweltbewußten Leben, Denken und Handeln“. Gestern boten sie mit Ähren -geschmückter Mütze zum Abschluß einer Fortbildungsreihe ein Vollwertbuffet für Bewohner und Gäste an. Unter Anleitung von Kordula Schneider, Ernährungswissenschaftlerin an der Uni Oldenburg, übten sich zehn MitarbeiterInnen in Theorie und Brutzelpraxis der Vollwerternährung. Sie wissen jetzt, daß frisch gemahlenes Getreide, rohes Gemüse, kaltgepreßte Öle und Honig für die Bewohner besser sind als Auszugsmehl, ausgekochtes Gemüse und Zucker.

Bis jetzt muß die Großküche fünf verschiedene Diäten anbieten. Die könnten mit Vollwertkost auf zwei Essen reduziert werden, so Kordula Schneider. Dabei würden Geld und Zeit gespart. Auch bei den Bewohnern oft auftretende Verdauungsstörungen, meint der Leiter des ärztlichen Dienstes Helmut Kruska, könnten durch Ernährungsumstellung statt durch Medikamente beseitigt werden. Bei alledem bleibt der Genuss nicht auf der Strecke. Die betroffenen Senioren zeigten sich jedenfalls begeistert : „Es fehlt nur etwas Salz“. Bei der teilweisen Umstellung steht die Großküche, in der das gesamte Essen zubereitet wird, im Wege. Dort herrschen noch Ressentiments gegen die „nouvelle cuisine“, Herstellung und Zubereitung der Vollwertkost würde das Verlassen konventioneller Pfade bedeuten. „Der Küchenchef muß jetzt probieren “ grinste eine Kursteilnehmerin. Guten Appetit!

o.h.