Tagebücher der Anne Frank echt

Hamburg (ap) - Die Tagebücher der Anne Frank sind nach einem Spruch des Hamburger Landgerichts echt. Das Gericht verurteilte am Mittwoch den 60jährigen Edgar Geiß zu einer Geldstrafe von 6.000 DM, weil dieser die Aufzeichnungen des jüdischen Mädchens als „Schwindel“ und als „Fälschung“ bezeichnet hatte.

Geiß hatte behauptet, der Vater von Anne Frank habe einen Romanschreiber zu der Niederschrift eines fiktiven Tagebuchs seiner Tochter veranlaßt. In dem Verfahren hatte ein Sachverständiger des Bundeskriminalamtes keinen Zweifel an der Authentizität der Handschrift, dem Papier und der von Anne Frank benutzten Tinte gelassen. Nach Auffassung der Kammer ist in den drei Heften und 3.000 losen Blättern des 1945 im KZ Bergen-Belsen umgekommenen jüdischen Mädchens nur ein einziges Wort mit einem Kugelschreiber übermalt worden. Zudem hat die letzte lebende Zeugin, die 80jährige Miep Gies, die Handschrift der von ihr versteckten Jüdin wiedererkannt.