Traurige Bilanz

■ Mangelnde Sicherheit, technische Mängel und Schlamperei verursachten zahllose Unfälle auf See

Allein in den letzten zehn Jahren kamen mehrere tausend Schiffspassagiere sowie Besatzungsmitglieder bei Bränden, Kollisionen oder Untergängen ums leben. Mehr als 1.000 Menschen starben, als am Neujahrstag 1980 die philippinische Fähre „Don Juan“ mit einem Tanker zusammenstieß und sank. Am 24.Januar 1981 starben mindestens 431 Menschen, als auf dem Fahrzeugdeck der indonesischen Fähre „Tampomas II“ ein Feuer ausbrach. Ebenfalls 1981 ereigneten sich auf der philippinischen Fähre „Juan“ mehrere Explosionen im Maschinenraum. Als Panik die rund 450 Reisenden ergriff, sprangen manche über Bord. 57 Menschen kamen um. Im August 1982 sank die indonesische Fähre „Hasrat Muliat“. Statt der erlaubten 60 Menschen waren etwa 400 Passagiere an Bord. Etwa 160 Leute ertranken.

Am 6.März 1987 kenterte die britische Fähre „Herald of Free Enterprise“ nur eine Seemeile vor dem Hafen vom belgischen Zeebrügge innerhalb von 90 Sekunden. 193 der 530 Menschen an Bord starben, weil das Schiff mit offener Bugklappe den Pier verlassen hatte. Eines der schlimmsten Unglücke ereignete sich am 20.Dezember 1987: Die philippinische Fähre „Dona Paz“ kollidierte mit dem Küstentanker „Vector“. Beide Schiffe fingen an zu brennen und sanken. 4.386 Menschen verloren ihr Leben. Die „Dona Paz“ war nur für 1.518 Passagiere zugelassen, aber die Besatzung hatte unter der Hand weitere Tickets verkauft.

Am 1.Januar 1989 starben 83 Menschen beim Untergang der „Justo Rufino Barrios III“ vor Guatemala. Dem Schiff war der Treibstoff ausgegangen. Plötzlich brach unter den Reisenden eine Panik aus und alle liefen auf eine Seite, wodurch die Fähre kenterte. Das letzte schwere Unglück in der Nordsee ereignete sich im September vergangenen Jahres: Zwei von 685 Reisenden auf der dänischen „Tor Scandinavia“ erstickten, nachdem in einer Wäschekammer ein Feuer ausgebrochen war.

ap