„Junkies stinken“

■ Königlicher Auftritt auf der Welt-Drogenkonferenz

Was macht eine Prinzessin an einem Dienstag nachmittag in London, wenn es kein Schiff zu taufen und keinen Kindergarten zu eröffnen gibt? Sie geht zur Welt -Drogenkonferenz. Prinzessin Anne wies die Delegierten aus hundert Ländern darauf hin, daß sie die Drogengefahr ernst nehmen müßten, bevor es zu spät sei. „Die größten Anstrengungen sind nötig, um Ihren Bürgern zu zeigen, daß das Drogenübel keineswegs unausweichlich ist“, kam es aus königlichem Mund. „Die jungen Menschen werden in die große, schlechte Welt gesogen, die von außen so aufregend aussah. In einem Gefängnis Ihrer Majestät sieht das dann nicht mehr ganz so gut aus.“ Die Prinzessin versicherte den Teilnehmern, daß sie selbst keine Drogen nehme - nicht mal Tabak oder Alkohol. Falls jemand wagen würde, ihr eine illegale Droge anzubieten, würde sie weglaufen, so schnell sie könne. Drogenkonsumenten seien schon von weitem zu erkennen: Sie sind heruntergekommen und stinken - ein Nährboden für Bakterien und Viren. Anne weiß, wovon sie spricht: „Ich habe die jungen, ledigen Mütter getroffen, deren Kinder HIV-positiv sind.“ Kindern von rechtmäßig Verheirateten kann das offenbar nicht passieren. Zum Ende ihrer Rede gab die Prinzessin zu, daß sie eigentlich keine besondere Ahnung von Drogen habe. Was zu befürchten war.

RaSo